"Seit
den Flügen von SOJUS und PROGRESS
scheint das Kopplungsmanöver beinahe alltäglich zu sein.
In Wirklichkeit ist es eine komplexe Aufgabe,
die langes Training erfordert."
Prof. P. Eljasberg, Raumfahrtwissenschaftler
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SOJUS-LOK - das sowjetische
Mondraumschiff (LOK
steht für: "Lunniyi Orbitalny Korabl", die russische Bezeichnung
für ein Mondumlauf-Raumschiff)
... ist das letzte Modell in der langen Reihe
der SOJUS-Baureihe.
Im N1-L3-Mondprogramm bildet
es zusammen mit dem LK-Mondlander
und dem Bremstriebwerk BLOCK
D bis zum Erreichen des Mondorbits eine Einheit.
Nachdem ein Kosmonaut vom SOJUS-LOK in den LK-Lander umgestiegen
ist und sich BLOCK D und LK-fähre vom Mutterschiff getrennt
haben, wartet das Mutterschiff auf die Rückkehr des Kosmonauten.
Danach wird die LK-fähre abgestoßen, das LOK-Triebwerk
zündet kurz, die zweiköpfige Besatzung kehrt zur Erde
zurück. Kurz vor dem Erreichen der Erdatmosphäre wird
die Rückkehrkapsel vom restlichen Schiff abgestoßen
und landet wenig später mit Hilfe von Fallschirmen auf kasachischen
Boden bei Baikonur.
Der erste Start
eines SOJUS-LOK-Schiffes ist ein Fehlschlag:
Das Raumschiff wird 1969 mit der Explosion seiner PROTON-Trägerrakete
zerstört. Das zweite erreicht 1970 unter dem Tarnnamen KOSMOS
382 die Erdumlaufbahn und absolviert
erfolgreich die für einen späteren Mondflug geplanten
Manöver.
Einzelne SOJUS-LOK-Bauteile sind im MAI Museum
in Moskau bzw. dem Energia Museum in Koroljow zu besichtigen (Koroljow
ist eine Kleinstadt nördlich von Moskau, die zu Ehren des
Chefkonstrukteurs nach ihm benannt worden ist.
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Abb. 17-1
SOJUS-LOK
das sowjetische Mondraumschiff
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- 3,60m -
Orbitalsektion:
Hier hält sich der Kommandeur
bis zur Rückkehr des zum Mond abgestiegenen Kameraden
auf
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- 2,20 m -
Kommando- und Rückkehrkapsel:
Aufenthaltsort
auf dem Weg Erde-Mond
und retour der beiden Kosmonauten
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- 4,40 m -
Geräte- und
Triebwerks sektion:
mit ausklappbaren Solarzellenflächen
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Weitere Daten:
Gewicht:
9,85 t, davon Treibstoff: 3,15 t -- Max. Durchm.: 3,90
m -- Schub: 3,4 kN -- Bewohnbares Volumen: 9 m³ --
Besatzung: 2 -- Elektrisches System: Brennstoffzellen
-- Verfügbar 250 kWh -- Delta-Geschwindigkeit: 1.100
m/s -- Maximalaufenthalt im Orbit: 13 Tage -- Verantwortlich
für das Antriebssystem ist Konstrukteur Isajew.
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Abb. 17-4
Innenraum des Orbitalmoduls
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Abb. 17-5
BLOCK-D-Triebwerk
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Die Rückkehrkapsel
besitzt drei „Bullaugen“:
Eine Luke als Durchgang zur Orbitalsektion, gleichzeitig Aus-und
Einstieg; ein kleineres zur Sicht nach draußen und aus dem
dritten wird der Bremsfallschirm vor der Landung katapultiert.
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APOLLO-CSM - das Mondraumschiff der USA
Das
amerikanische Mondschiff besteht aus nur zwei Sektionen, dem COMMAND-
und dem SERVICE MODULE.
Im Deutschen hat sich für das COMMAND-Modul,
die Rückkehrkapsel, der Begriff "APOLLO-Kapsel”
eingebürgert, manchmal wird auch das komplette CSM
damit bezeichnet.
Dort "wohnen” die drei Astronauten während
des langen Fluges Erde « Mond,
mit ihr landen sie nach der Rückkehr auf dem Wasser, dort
befinden sich sämtliche Computer und Steuerungsvorrichtungen.
Die Kommandozentrale
ist für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre konisch-kegelförmig
konstruiert. Auf zwei Grad genau muss der Eintrittswinkel stimmen;
tritt das Raumschiff zu flach in die Atmosphäre ein, verglühen
Kapsel und Astronauten; ist er zu steil, wird sie wie eine Billardkugel
zurück ins All refelektiert.
Ihre erste Version, BLOCK I, enthält
noch keinen Verbindungstunnel mit Luke für den Zutritt zur
im Mondorbit angekoppelnden Mondfähre; sie wird erst nach
dem schrecklichen APOLLO-1-Unfall
dahingehend umkonstruiert.
Mit dem Nachfolger
BLOCK II werden alle Mondmissionen, die Flüge zur
SKYLAB-Raumstation und die APOLLO-SOJUS-Kopplung
erfolgreich durchgeführt. Zugunsten des SPACE
SHUTTLE-Projektes wird die APOLLO-Serie
1975 eingestellt.
Das SERVICE-Modul,
nur unzureichend als "Triebwerkseinheit” zu übersetzen, enthält
neben dem Triebwerk die Brennstofftanks, die elektrischen Batterien,
wissenschaftliche Instrumente und Kameras. Mittels des Haupttriebwerks
sind kleinere Kurskorrekturen möglich, mit ihm kann das Raumschiff
in den Mondorbit einlenken und später zurück zur Erde
beschleunigen.
Vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wird das Modul
von der Kapsel abgestoßen und verglüht in der Atmosphäre.
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Abb. 17-6
APOLLO-CSM
im Hintergrund
der Mond
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Technische
Daten: |
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Gewicht: 30,3 t, davon Brennstoffe: 18,5t
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Länge: 11 m |
Max. Durchmesser: 3,90 m |
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Bewohnbares Volumen: 6,17 m³ |
Schub: 10 kN |
Delta-Geschwindigkeit: 10.000 km/h |
Energievorrat: 690 kWh |
Elektrisches System: Brennstoffzellen |
Besatzung: 3 Astronauten |
Kommandozentrale: |
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Gewicht: 5,8 t |
Länge: 3,50 m |
Max. Durchmesser:
3,90 m |
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Triebwerkseinheit: |
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Gewicht: 24,5 t
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Länge: 7,60 m |
Max. Durchmesser:
3,90 m |
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Abb. 17-7
APOLLO-CSM
mit Fluchtturm
an der Spitze
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11
m
In die Spitze
der SATURN V integrierter Fluchtturm
zum Abstoßen des Raumschiffs bei einem Fehlstart
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3,50
m
Command
Module
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7,60
m
Service Module
mit Triebwerk
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Zuletzt ein interessanter Größenvergleich zwischen den
Mondfahrzeugen der beiden Supermächte: Raumschiff
und Mondlander (SOJUS-LOK/LK vs. APOLLO-CSM/LUNAR
MODULE), wie sie in der Nutzlaststufe ihrer Trägerakete
untergebracht sind:
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Abb. 17-8
Größenvergleich
der Mondkomplexe beider Supermächte:
SOJUS-LOK/LK/BLOCK D vs. APOLLO-CSM/LM
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Die Zeichnung ist maßstabsgetreu.
Sie gibt den Längen- und Größenunterschied deutlicher
wieder, als die nackten Zahlen es veranschaulichen könnten.
Jeweils links ist die Vorwärtsflugrichtung des Raumschiffs.
Während das APOLLO-CS-Modulzwar
um 1,30 m breiter als SOJUS-LOK ist,
ist das sowjetische Raumschiff selbst ohne das Bremstriebwerk BLOCK-D
noch wesentlich länger als das US-Fahrzeug.
Den Kosmonauten wird mehr "Bequemlichkeit” als den Astronauten geboten,
denn sie verfügen über einen zweiten Aufenthaltsraum,
die Orbitalsektion.
Für die Astronauten ist von Vorteil, dass sie die Kommandozentrale
nicht verlassen müssen um in die Mondfähre umzusteigen.
Der Kosmonaut dagegen muss aus dem Raumschiff aussteigen und sich
nach hinten bis zur Einstiegsluke der Mondlandefähre LK
vorarbeiten; der in der Zeichnung noch vorhandene Teil der Nutzlasthülle
ist dann schon abgetrennt worden.
Die um die Spitze des SOJUS-LOK-Schiffes
angeordneten Kugeln sind wie bei WOSTOK
Sauerstofftanks.
Um BLOCK D ist mit
fetten Strichen die Trägerstruktur skizziert.
Beim amerikanischen Mondlander sind die Landebeine noch eingefahren;
sie werden erst kurz vor der Landung in Stellung gebracht.
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Inhalt Letztes Update dieser Seite am 04.04.2004
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