»    Das Rennen zum Mond: 1957-1976    «

SPUTNIK 1: 
Die Sowjetunion schießt den ersten künstlichen Satelliten in eine Erdumlaufbahn. Die UDSSR proklamiert dies als Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus.

SPUTNIK 2: 
Das erste Lebewesen, die Hündin Laika, umrundet die Erde. Sie überlebt 8 Tage im Orbit, bis der Sauerstoffvorrat zur Neige geht.

LUNA 1: 
Die Sowjetunion startet die erste Mondsonde.
LUNA 1 (russ. LUNNIK 1) passiert den Mond in 6000 km Abstand und endet durch den Eintritt in einen Solorbit.

LUNA 2: 
Als erste Mondsonde schlägt LUNA 2 auf der Mondoberfläche auf.

LUNA 3:
Die dritte Nr. 1 der UdSSR auf dem Mond - LUNA 3 umrundet als erste Sonde den Mond und liefert die ersten Bilder der bisher noch unbekannten Mondrückseite. 

WOSTOK 1: 
Der Kosmonaut Juri Gagarin ist der erste Mensch im All; er umrundet in Wostok 1 die Erde einmal. Bei der Rückkehr verlässt Gagarin das Raumschiff und kehrt mit dem Fallschirm auf die Erde zurück.

Die sowjetische Antwort folgt auf dem Fuß.
Das Zentralkomitee genehmigt ein sowjetisches Mondumlaufprogramm unter Leitung von Tschelomeis Planungsbüro.

N1- Trägerrakete: 
Die sowjetische Regierung stellt die N1-Rakete der Öffentlichkeit als Träger (russ. "Nositel") für die Mondraumschiffe vor und beschließt ihre Entwicklung.

WOSTOK 3 & 4: 
Zum ersten Male nähern sich zwei Raumschiffe bis auf wenige Kilometer.

SOJUS:
Chefplaner Sergej Koroljow wählt für Erd- und Mondumlaufprogramme die Sojus-Pläne aus.
Eine modifizierte Version des Raumschiffs wird später für das Mondlandeprogramm L3 realisiert.

WOSTOK 5 & 6:
Beim zweiten sowjetischen Annäherungsflug eine neue Premiere:
Walentina Tereschkowa ist die erste Frau im Weltraum. 

Die UdSSR wollen auf dem Mond landen: 
Die Regierung verabschiedet ein Mondlandeprogramm und verkündet öffentlich das erste Mal, dass die UdSSR eine Landung auf dem Mond anstreben. Und dass sie dies vor den Amerikanern erreichen wollen.
Das Projekt wird Koroljow's Planungsbüro OKB-1 zugeteilt. 

N1 -Startplatz Baikonur:
Der Bau der ersten von zwei N1- Abschussrampen beginnt in der kasachischen Steppe.

WOSCHOD 1:
Um einem Gemini-Erfolg der USA zuvorzukommen, startet die UdSSR ein lebensgefährliches Unternehmen. Ohne Raumanzüge und Schleudersitze absolvieren die Kosmonauten Feoktistow, Komarow u. Jegorow den ersten mehrfach bemannten Raumflug.

Ein neuer Mann:
Der regierende Präsident der UdSSR, Nikita Chruschtschow, wird durch Leonid Breschnjew ersetzt. Die politischen Kräfte verschieben sich.

Neue Pläne für den Mond:
1.) Tschelomei: Er will mit einer neuen Superträgerakete, der UR-700, direkt auf dem Mond landen, ohne jegliche Rendezvous-Manöver. 
2.) Koroljow hält das L3 - Konzept dagegen: Eine N1-Rakete als Trägerrakete für ein modifiziertes Sojus-Raumschiff (LOK) und einen Mondlander (LK incl. einer Block D - Bremsstufe) (vergleichbar mit APOLLO-CSM + -LUNAR MODULE).

WOSCHOD 2:
Kosmonaut Alexej Leonov ist der erste Mensch im All. Er benutzt den Prototyp des für die Mondlandung vorgesehenen Raumanzugs "Kretchet".
Die Mission wäre beinahe gescheitert, da sich der Anzug im Vakuum so aufgebläht hatte, dass sich Leonov nur mit größter Mühe in das Raumschiff zwängen konnte.

Neue Männer:
22 neue Kosmonauten werden als künftige Piloten für SOJUS- und L3-Raumschiffe rekrutiert.
Eine Mondlandung ist nun für 1968 vorgesehen.

Chruschtschow >>> Breschnjew:
Nach dem Regierungswechsel muss Tschelomei die Leitung des Mondumlaufprogramms LK-1 an Koroljow abgeben. Damit sind beide bemannten Mondprogramme in dessen Hand.
LK-1 wird durch das Konzept L-1 ersetzt.

Sergej Koroljow's stirbt:
Völlig überraschend stirbt Sergej Koroljow an Dickdarmkrebs.
Wassili Mischin übernimmt das OKB-1-Büro.
Ein schwerer Schlag für das sowjetische Mondprogramm, von dem es nicht erholen soll.

LUNA 9:
... landet als erste Mondsonde weich auf dem Erdtrabanten. Die Sowjets erhalten wichtige Informationen über die Trabantenoberfläche für spätere bemannte Missionen.

N1 - Startplatz Baikonur:
Baubeginn für den zweiten Abschussrampenkomplex der N1 - Trägerrakete.

LUNA 10:
... umrundet als erste Sonde erfolgreich den Mond, zwei Monate lang.

KOSMOS 146 / L1 -Raumschiff:
Die UdSSR starten Projekt Kosmos 146. Dahinter verbirgt sich der erste unbemannte Sond 1- Test eines BLOCK D/L1-Komplexes.
Das Raumschiff umläuft die Erde acht Tage lang.

KOSMOS 154 / L1:
...erreicht zwar die Erdumlaufbahn, aber die BLOCK D - Triebwerke des L1 - Raumschiffes zünden nicht.

SOJUS 1 Katastrophe:
Das erste Raumschiff der SOJUS-Serie startet erfolgreich.
Bei der Rückkehr zur Erde stirbt Kosmonaut Wladimir Komarow, weil sich der Abbremsfallschirm nicht öffnet und das Schiff am Boden zerschellt.
Der Start von SOJUS 2 wird sofort gestrichen.

Baikonur/Kasachstan: 
Die erste N1 - Abschussrampe ist fertiggestellt.
Wenige Wochen später führt man die ersten Tests mit einem Original-Modell der N1-Trägerrakete durch:
Beim Transport zur Abschussrampe, auf der Rampe selbst ... verschiedene Systemchecks.

KOSMOS 186 und 188:
Das Ziel zu Ehren des 50. Jahrestags der bolschewistischen Revolution, ein bemannter L1-Mondorbitflug, muss revidiert werden.
Die UdSSR startet lediglich eine - unbemannte - Variante des ursprüngliche geplanten SOJUS 1&2- Kopplungsmanövers.

SOND 4 / L1:
SOND 4 ist der Deckname für einen Probeflug des L1-Raumschiffes. Die Flugstrecke entspricht der Distanz Erde-Mond.
Man fliegt aber absichtlich in Richtung Mars um Gravitationseffekte des Mondes auszuschließen und die Weltöffentlichkeit zu täuschen.

N1-4 L:
Acht Monate hinter dem ursprünglichen Zeitplan wird der erste N1-Booster in Baikonur aufgerichtet.
Im Juni muss er wegen Rissen im Oxidationstank wieder entfernt werden.
Erst im Dezember kann die nächste Rakete N1-3L aufgerichtet werden.
Inzwischen ist auch die zweite N1-Abschussrampe fertig. 

Sond 5 / L1:
Das erste unbemannte L1 - Raumschiff, welches den Mond umkreist.
Im Westen vermutet man eine Sensation, da Geheimdienste eine Stimme aus SOND 5 empfangen haben.

Die sowjetische Antwort:
Kosmonaut Georgi Beregow dockt mit SOJUS 3 an das unbemannte SOJUS 2 - Raumschiff an.

SOND 6 / L1:
Hinter SOND 6verbirgt sich eine weitere Mondumrundung eines unbemannten L1-Raumschiffes.
Auch die Rückkehr zur Erde verläuft nach Plan bis zum Eintritt in die Atmosphäre. Eine mangelhafte Dichtung und Risse im Bremsfallschirm würden jedoch zum Tod einer bemannten Crew geführt haben.

SOJUS 4 & 5 - Kopplung:
Das erste Kopplungsmanöver zweier bemannter Raumschiffe führen Wladimir Schalatow (SOJUS 4) und Jewgeni Chrunow (SOJUS 5) aus.
Die Männer proben Ausstieg und Umstieg als Simulation für das L3-Programm.

N1-3L - Erster Start einer N1-Trägerrakete:
Nach einem Riss in einer Sauerstoffleitung entsteht ein Feuer. Die Maschinen werden heruntergeschaltet, die Rakete 1 min nach dem Start zur Explosion gebracht.
Die CIA verleugnet jahrelang den vom britischen Geheimdienst beobachteten Startversuch, da sie ihn selbst verpasst hat.

N1-5L - Zweiter N1 - Start:
Das sowjetische Mondprogramm erleidet einen weiteren schweren Rückschlag.
Auch die zweite unbemannte Trägerrakete vom Typ N1-5L explodiert kurz nach dem Start, fällt auf die Abschussrampe zurück und zerstört diese.
Damit gibt es nur noch eine funktionierende Rampe. Die Reparaturen daran ziehen sich über zwei Jahre hinweg.

LUNA 15:
... wird zum letzten verzweifelten Versuch der Sowjetunion, im "Kampf" um den Mond an den USA vorbeizuziehen. Die unbemannte LUNA-Sonde soll Gesteinsproben zurück zur Erde bringen, bevor die Amerikaner auf dem Mond landen.
Doch LUNA 15 stürzt ab, schlägt genau an dem Tag auf dem Mond auf, als Neil Armstrong den Mond betritt.

SOND 7 - L 1:
SOND 7, ein unbemanntes L1-Raumschiff, umkreist den Mond. Die Mission ist incl. der Rückkehr zur Erde ein voller Erfolg ...
der einzige des L1-Mondumlaufprogramms.

N 1 - Weißer Riese: 
Eine, nach den Pannen modifizierte N1-Version - wegen der in Segmenten zwischen den Treibstofftanks aufgetretenen hohen Temperaturen ganz in weiß gehalten. 

SOJUS-LOK-Explosion:
Auch der erste Startversuch eines Prototyps des Mondorbitschiffes SOJUS-LOK schlägt fehl. Die Trägerrakete vom Typ Proton explodiert.

LUNA 16:
Als erste Sonde bringt LUNA 16 Proben von der Mondoberfläche auf die Erde zurück. 

LUNA 17:
bringt LUNOCHOD 1, das erste Fahrzeug, auf den Mond. Elf Monate untersucht LUNOCHOD 1 die Mondoberfläche.

KOSMOS 382:
Mit einer PROTON-Rakete starten die Sowjets den Kosmos 382-"Satelliten".
Dahinter verbirgt sich der Test eines (T1K-Prototyps) des SOJUS-LOK-Mondraumschiffs im Erdorbit (sowie des BLOCK D - Antriebs).

ALMAZ-Programm gestrichen: 
Tschelomeis Auftrag die militärische ALMAZ-Raumstation zu entwickeln, wird gestrichen. An die Stelle von Almaz tritt die SALJUT-Reihe.

KOSMOS 398:
Erfolgreicher Erststart des sowjetischen Mondlanders LK. Der T2K-Testversion fehlten lediglich die Landebeine.

N1-6L - dritter N1-Start: 
Erfolgreicher Start -
Doch 250m über dem Erdboden beginnt sich die Rakete unkontrolliert zu drehen und bricht auseinander.
Große Schäden an der Abschussrampe. 

KOSMOS 434: 
... tarnt den dritten und letzten Test der LK- Mondlandefähre.

Neue Vison einer N1/L-3M-Monddoppellandung:
Mischin will den Erfolg von APOLLO 11 mit dem gleichzeitigen Flug von zwei SOJUS-LOK-Raumschiffen mit N1-Trägern toppen.
2-3 Kosmonauten sollen für einen Monat auf dem Mond landen. 

N1-MOK: 
Neue gigantische Ideen entstehen in Mischins Planungsbüro:
Im Erdorbit soll eine Infrastruktur von Raumstationen, freischwebenden Vielzweckmodulen und großen geostationären Satelliten entstehen, ein sog. Multimodul-Orbital-Komplex.
Mit einer modifizierten N 1 sollen 1974 die zwei Hauptkomponenten der Basisstation gestartet werden.

N1-7L:
Der vierte vergebliche Startversuch des sowjetischen Superboosters.
90 Sekunden nach dem Start bricht Feuer aus, verursacht durch eine defekte Sauerstoffleitung, in Maschine 4 aus.
6 Sekunden vor dem Abtrennen der ersten Stufe werden die Maschinen komplett heruntergefahren, die Nutzlast, eine unbemannte Sojus-LOK- Orbiterkapsel, abgestoßen und die restliche Rakete in sicherer Entfernung zerstört.

LUNA 21:
LUNOCHOD 2, der zweite Rover der UdSSR, landet erfolgreich auf dem Mond.

LUNA 22: 
...ist die letzte erfolgreich gestartete Mondorbitsonde der Ye-8LS-Baureihe. Als Trägerrakete dient eine PROTON mit angehängter BLOCK D - Stufe.

Exitus des Sowjetisches Mondprogramms:
Wassili Mischin wird entlassen; Walentin Gluschko, Koroljows alter Rivale, ersetzt ihn als Chef der neugebildeten NPO-Organisation, entstanden aus den Konstruktionsbüros OKB-1 und OKB-456.
Innerhalb weniger Tage stellt Gluschko das komplette N1-L3-Mondprogramm ein.
3,6 Milliarden Rubel wurden investiert, ohne dass je eine Mondlandung erreicht wurde.

Das Ende der N1 - Trägerraketen:
Die verbliebenen sechs N1-Raketen werden auseinandergenommen und verschrottet.
Von den 3,6 Mrd. Rubeln des Mondprogramms gingen 2,4 Mrd. in die N1-Entwicklung.

KOSMOS 848 - LUNA 24:
Die letzte sowjetische Mondsonde kehrt erfolgreich zur Erde zurück, an "Bord" eine große Menge an Mondgestein.